Rexona Deo für züchtige Mädchen

Ja, die gute alte Zeit: Benzin kostet in Deutschland (West, das muss man heute ja dazuschreiben) gerade mal 62 Pfennige, in der Schweiz fängt man an, ein TV-Programm zu senden, die Amerikaner gründen die NASA und statt einem Rexona Deo für die Hygiene unter der Achsel nimmt man Seife. Während das Wirtschaftwunder im vollen Gange ist, kümmert sich Rexona also aufopfernd um Körpergerüche. Die desodorierende Toiletten-Seife von Rexona bekämpft üble Ausdünstungen, auf die einen nicht einmal der beste Freund hinweisen würde. Frische für den ganzen Tag verspricht die Rexona in der Werbung. Erstaunlich, dass sich genau dieses Motto bis heute nicht geändert hat. Nur, dass heute eben nicht mehr die Deo-Seife frischhält, sondern ein 24h-Bioyrythm-Crystal-Antiaging-Deo mit „body-responsive technology“. Wow. Aber die Damenwelt hat sich ja schließlich auch verändert: Schauen Sie sich die junge Dame einmal genauer an. Wenn es einen Gegenentwurf zu Lady Bitch Ray gibt, dann ist es das züchtige Rexona-Fräulein hier. Fräulein Rex ist beim Blick über die Schulter dankbar für Tipps zur Vermeidung unangenehmer Körpersekrete-Gerüche und schweigt in angemessener Weise zum Thema. Ms. Ladybitch dagegen

Rexona Deo
Rexona Deo

Rexona (die Marke gehört heute zu Uinlever) ist eine der weltweit meistverkauften Deo-Marken.

Der Marlboro-Mann denkt nach

Einsamer Wolf sucht anderen einsamen Wolf zwecks gemeinsam auf dem Hügel rumtreiben und Schafe hüten und so. Ist schon ein Jammer in diesem Marlboro Country. Die Werbefuzzis verlangen einfach zu viel von einem. „Sie sind der Marlboro-Mann, also schauen Sie gefälligst auch so!“. „Arschloch“, denkt sich der Marlboro-Mann und schaut eben so. Aber egal, wohin er auch schaut: überall nur Landschaft. Da haben die hier wirklich viel davon, nicht so wie in Castrop-Rauxel oder Hannover-Laatzen. Was denkt der Marlboro-Mann eigentlich so, wenn er schauen soll? Eine kleine Auswahl, was dem Ur-Raucher bei der Werbeaufnahme durch den Kopf geht:

Come to where the flavour is. Come to Marlboro Contry.
Come to where the flavor is. Come to Marlboro Contry.
  • „Hoffentlich pisst mich jetzt der verdammte Gaul nicht an“
  • „Ich hasse Pferde“
  • „Das Gras hier ist fast so weich wie am Brokeback“
  • „Sind das jetzt Cirrus oder Cummulus dort drüben?“
  • „Nächsten Sommer hol ich meinen Quali nach, dann ist Schluss mit dem Mist hier“

Abwrackprämie

Ein Jammer, sollte man meinen. Nach Jahren guter Dienste, tausender Kilometer, romantischer Urlaubsfahrten und unzähliger Tankfüllungen sind sie also plötzlich nur noch Schrott, altes Eisen. Unsere Autos. Und alles nur wegen läppischer 2.500 Euro Abwrackprämie. So sind wir Menschen, wir Autofahrer: herzlos, kalt, berechnend. Und doch ist es nicht verwunderlich, wenn die Trennung vom KFZ plötzlich so so leicht fällt und man – ganz Ökonom und Wahlgeschenksempfänger- zum Abwracken fährt. Warum auch sollten wir Herz zeigen, wenn unser Auto doch keine Seele hatte, keinen Charakter? Er ist austauschbar, der Audi A3, der Ford C Max, der VW Sharan, der Renault Megan. Emotionen hat er nicht verdient, die Beziehung war nie persönlich. Konnte man ihm am Klang erkennen? Kaum. An den Rücklichtern? Die Zeiten sind vorbei. Wer spielt eigentlich noch Quartett und ruft triumphierend: „Höchstgeschwindigkeit 233, sticht“?
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Schaut her ihr Hersteller und seht wie das war, als Autos noch Träume waren. Als sie Ecken und Kanten hatten, die nicht vom Designteam am Computer entworfen wurden. Als man für Zwölfzylinder noch erfürchtig den Kopf verdrehte und Verbrauchswerte jenseits der 18 Liter noch Anerkennung bescherten. Als Jerry Cotton im E-Type noch „Million Dollar Baby“ nachjagte oder Steve McQueen im Ford Mustang die Gangster durch San Francisco scheuchte.
Was soll’s? Her mit den 2.500 Euro.

Salem Menthol

Cigarette commercials of the 70s seem to be cursed: As happens with the Marlboro Country campaign, Brokeback Mountain comes into mind when one looks at the two young gentleman advertising Salem Menthol. The theme is repeating itself, but this time much more subtle: Two young men, good looking (hairstyle), active (canoe), natural (cigarettes?) and possibly very lonely. However, in the PBM-age (Post Brokeback Mountain) maybe one should be careful to interpret it this way. Perhaps the two guys (Tom Selleck would fit in very well, unfortunately he doesn’t smoke cigarettes see update below) just want to enjoy nature. And smoke. Their backpack should be large enough to carry about 20 cartons of Salem Menthol. Enough to get your lungs going for one weekend. Canoeing is so much more fun, when the windpipe blows in tune. Immensely refreshing.

Salem Menthol
Salem refreshes naturally

Salem is owned by R. J. Reynolds Tobacco Company (RJR). It was once one of the most successful cigarette brands in America. The name Salem refers to the hometown of RJR: Winston-Salem in North Carolina, where the company’s headquarters are located. Readers of Christopher Buckleys novel “Thank you for Smoking” (very recommendable: the book, not the movie) will remember Winston-Salem as the heartland of Tobacco.

Update:
The boys from Bellybuzz are great. Though we have sugested, Tom Selleck would fit nicely in the group of our Salem Menthol guys, we didn’t dream that he actually was one of the Salem-ad-figures. Check it out: Tom Selleck smoking.

Come to Marlboro Country

The evergreen among cigarette commercials is not missing in our collection: Cowboys, horses, countryside – freedom. According to Philip Morris, manufacturer of Marlboro cigarettes and owner of one of the most valuable brands, men’s paradise lies just behind the vending machine. Take your cigarettes, get on the horse and into the hills.

Marlboro Country
"Come to Marlboro Country"1975 US ad campaign

There is more than the scent of freedom and cigarette smoke blowing over the hills. Since 2005, you may also feel the warming aura of real comradeship. What cinema visitor hasn’t experienced it: As soon as Marlboro Man is riding into view, pictures from “Brokeback Mountain” force themselves into the head. Ennis’ and Jack’s hopeless love couldn’t be more tragic than what is happening since to advertising strategists. Marlboro Man, the embodiment of male toughness, is now associated with cuddling cowboys. Cigarettes? No way, José – even though the two of them were smoking quite a lot. Marlboro Country? A real dilemma. I am curious, how Philip Morris and Marlboro get out of this. To anybody who wants to learn more about Marlboro-Man and the machinations of the tobacco industry, I recommend reading “Thank you for smoking” from Christopher Buckley. Clever, funny, hilarious – the book, not the movie.

Maybe you’ll also like another smoking post: Marloboro Man is musing