Das dürfte wohl der Traum eines jeden Brand-Managers sein: Kunden, die sich lieber prügeln, statt ihre geliebte Marke zu wechseln. Ob das im Jahr 1975 allgemein und bei den Tareyton-Rauchern im Speziellen so war, ist nicht bekannt. Die Anzeige aus der Tareyton-Kampagne finde ich trotzdem unglaublich cool. Sie hat Charme. Und das kann man von 99,9 Prozent der heutigen, perfekt durchgestylten Werbekampagnen definitiv nicht behaupten.
Ich weiß nicht, ob die Welt 1975 besser war. Auf jeden Fall war die Werbung damals noch nicht so perfekt, so angepasst, so steril. Sie war vielleicht manchmal öde, öfter aber schrill, meistens lustig und bisweilen unglaublich skurill. Und in jedem Fall war sie sympathisch. Alleine die Menschen auf den Anzeigemotiven sind es wert, zweimal hinzuschauen. Von den Texten ganz zu schweigen. Echt oldschool. Aber cool. So cool wie die Jungs in Marlboro Country.
Noch ein Wort zur Tareyton-Anzeige: In Zeiten, in denen uns die EU-Kommission sagt, daß wir den fiesen Verführungskünsten der Zigaretten-Werbemafia mental nichts entgegenzusetzen haben, wir also zu schwach und die Werbung zu stark sei, finde ich den black-eyed Tayerton-Raucher einfach nur klasse. So ungezwungen werden Werber wohl nie wieder zum Nikotin-Abusus aufrufen dürfen…
(Und dann auch noch die 100er.)